So funktioniert das Pucken.

So funktioniert das Pucken.

Gepucktes Neugeborenes.
Wenn dein Baby nicht zur Ruhe kommt, macht es unter Umständen Sinn, es mit dem Pucken zu versuchen.
Photo by Adele Morris on Unsplash

Eltern suchen immer wieder nach neuen Möglichkeiten, um ihren Kindern einen erholsamen Schlaf zu ermöglichen. Neben den vielen herkömmlichen Techniken gibt es auch Befürworter für das Thema Pucken. Was genau das ist, wie man es anwendet und ob es den erholsamen Schlaf fördert, möchte ich Ihnen in diesem Beitrag erzählen.

 

Was ist Pucken?

Das Wort Pucken bezeichnet eine Art Technik des Wickelns. Hier geht es aber nicht um das normale Wickeln, also Windel machen, sondern darum, das Kind einzuwickeln, damit es in einer Art Kokon liegt.

Man wendet es grundsätzlich nur bei Neugeborenen in den ersten Wochen an, wird aber auch immer öfter noch bei älteren Kindern bis zu einem Jahr genutzt. Auch wenn es rabiat aussieht ist es für die Kleinen meist sehr angenehm, da sie sich geborgen und sicher fühlen. Besonders bei Kindern mit rhythmischen Bewegungsstörungen kann das Pucken sehr hilfreich sein. Es begrenzt sie und sie werden dadurch ruhiger.

Viele Neugeborene haben den Reflex, ihre Arme während des Schlafens umher zu schlagen. Beim Pucken werden die Arme eng an den Körper gelegt, sodass das Kind sich nicht mehr bewegen kann. Wie bereits erwähnt stört es das Kind nicht, auch wenn es sehr ungemütlich aussieht.

 

Ab wann kann ich mein Baby pucken?

Babys können direkt am ersten Tag gepuckt werden. Mit dem fünften Monat und der Reife des Nervensystems verschwindet in der Regel der Reflex des Arme schlagens. Ab diesem Zeitpunkt schlafen die Kleinen Racker wieder ruhiger.

 

Wie lange pucken?

Das Pucken sollte nicht mehr genutzt werden, sobald die Säuglinge mobiler werden und beginnen, sich auf den Bauch zu drehen. Dadurch, dass sie den Bewegungsablauf können, müssen sie sich wieder frei bewegen können, um sich selbstständig drehen zu können. Viele Eltern nutzen das Pucken (und somit einen Pucksack) auch noch bis zum ersten Lebensjahr. Ob dies so sinnvoll ist, möchte ich nicht beurteilen. Es gibt jedoch einige Vor- und Nachteile, die ich Ihnen gerne aufzeige, damit Sie sich selbst ein Bild machen können.

 

Was sind die Vorteile des Puckens?

Zunächst möchte ich Ihnen die Vorteile des Puckens bei Kindern bis zum fünften Lebensmonat aufzeigen:

  • Kinder fühlen sich geborgen und sicher
  • Sie schlagen weniger mit den Armen, da der Reflex unterdrückt wird
  • Die Kinder werden ruhiger, da sie die Situation an den Mutterleib erinnert
  • Sie schreien weniger und schlafen auch länger
  • Kinder können sich nicht auf die Seite oder den Bauch drehen, sodass das Risiko des plötzlichen Kindstods sinkt
  • Sie kommen besser zur Ruhe und könne sich nicht selbst wachhalten

Natürlich wurden aber mittlerweile durch Studien auch Nachteile zum Pucken bekannt, die ich Ihnen nicht vorenthalten möchte:

  • Bei zu festem und engem Einwickeln können wichtige Nervenstränge eingeklemmt werden
  • Durch das Pucken kann eine Fehlstellung der Hüfte entstehen
  • Das enge Wickeln kann zu Atemnot führen. Die Kleinen können nicht genug Luft holen, um zu schreien oder zu atmen
  • Kinder schwitzen sehr schnell und müssen regelmäßig darauf kontrolliert werden
  • Bei Krankheiten oder auch einer Hüft Fehlstellung darf nicht gepuckt werden
  • Es kann bei Fieber oder auch hohen Temperaturen ein Hitzestau entstehen, der sehr gefährlich werden kann

 

Warum Babys pucken?

In der Regel ist das Pucken eine gute Möglichkeit, um Kinder einfacher und schneller zur Ruhe zu bringen. Man sollte jedoch stetig beachten, dass nicht alle Kinder gleichermaßen darauf reagieren und es auch Kinder gibt, die dadurch nicht ruhiger, sondern eher lauter und ängstlicher werden. Achten Sie als Mutter darauf, dass Ihr Kind sich dabei wohlfühlt und führen Sie es nur durch, wenn es keine anderen Alternativen gibt. Sobald das Kind beginnt sich zu drehen, sollten Sie dringend damit aufhören, es zu pucken!

Nur so kann es sich altersgerecht weiterentwickeln und wird in der motorischen Entwicklung nicht eingeschränkt!

Nutzen Sie das Pucken insbesondere in der ersten Zeit, damit Ihr Kind sich wohl und geborgen fühlt. Lassen Sie es jedoch niemals den gesamten Tag über in einer Puck Decke! Sie sollten es wirklich nur für die Nachtstunden nutzen!

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Möchten Sie mehr zu alternativen Möglichkeiten erfahren, empfehle ich Ihnen den Ratgeber „Endlich mehr Schlaf für dein Baby und dich*“. Er ist für alle Kinder geeignet, die nicht gepuckt werden können oder einfach schon älter sind und es neue Wege benötigt. Darin finden Sie spannende Informationen und Ideen, um Ihrem Kind das Schlafen lernen näherzubringen.

Möchten Sie das Pucken mit einer der Schlaf Techniken verbinden, ist auch dies möglich. So schlagen Sie 2 Fliegen mit einer Klappe. Ihr Kind schläft entspannt, gepuckt ein und lernt dabei bereits, wie all dies auch alleine funktioniert. Ist die Zeit des Puckens dann vorbei, kann man es ganz einfach alleine in sein Bett legen und es gelassen einschlafen lassen.

Über all gibt es Familien, die einige Dinge befürworten und andere verabscheuen. Man wird nie etwas finden, was alle gleichermaßen gut finden. Versuchen Sie deshalb stets individuell zu entscheiden, ob Ihr Kind gepuckt werden sollte oder nicht. Ich selbst hatte 2 Kinder, wovon einer gepuckt wurde und das andere nicht. Es kommt immer wieder darauf an, was für Kinder man hat und ob sie sich darin wohlfühlen oder eher nicht.

 

Fazit zum Pucken

Eltern können dies sehr gut einschätzen. Man sollte niemanden dafür verurteilen, welche Methoden er bei seinen Kindern anwendet. Selbst wenn man selbst komplett dagegen ist kann man es wenigstens akzeptieren. Ich muss gestehen, dass ich es als sehr hilfreich empfand. Mein Kind wurde bis zum fünften Lebensmonat gepuckt und er genoss es ungemein. Auch mein Mann und ich konnten es genießen, da die Nächte dadurch entspannter wurden. Dennoch weiß ich selbst auch, wie es ist, wenn man ein Kind hat, zu dem es gar nicht passt. Auch das muss man akzeptieren und nach anderen Möglichkeiten suchen.

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