Krampfadern in der Schwangerschaft – 5 Vorbeugende Maßnahmen
Viele Frauen kennen es: Schwere Beine, Wassereinlagerungen, Krampfadern und sogar Thrombosen sind ein immer wiederkehrendes Problem in der Schwangerschaft.
Krampfadern – ein häufiges Thema in der Schwangerschaft
Zahlreichen Frauen ist dieses leidige Thema bekannt: Plötzlich passen die Schuhe und der Ehering nicht mehr. An Ihren Beinen bilden sich Krampfadern, die Knöchel und Füße sind geschwollen und schmerzen. Aber keine Angst, damit sind Sie nicht alleine. Etwa 50 % der schwangeren Frauen sind davon betroffen. Besonders in den warmen Sommermonaten leiden viele schwangere unter geschwollenen Beinen, Knöcheln und Füßen. Oft sind auch Arme, Hände und Gesicht davon betroffen.
Grund dafür sind die Schwangerschaftshormone, die das Gewebe und die Venenwände erweitern und dehnbarer machen. Der Blutkreislauf wird durch das Wachstum des Kindes und die fortschreitende Gewichtszunahme der Mutter enorm belastet, die Blutmenge wird fast verdoppelt – die Folge: Die Gefäße müssen mehr arbeiten. Das Resultat ist häufig Venenleiden.
Krampfadern, Thrombosen und Wassereinlagerungen in der Schwangerschaft: Ab wann sollten Sie zum Arzt?
Der Körper verändert sich, das Baby wächst und damit sicherlich auch Ihre Vorfreude auf das neue, gemeinsame Leben. Doch oft wird die Vorfreude von den Sorgen und Beschwerden der Schwangerschaft niedergemacht. Immer mehr Krampfadern siedeln sich auf Ihren Beinen an und die geschwollenen Füße bewirken zudem oftmals Schmerzen. Doch Sie können durchatmen, die meisten Probleme sind unbedeutend und harmlos, in den häufigsten Fällen muss nichts dagegen unternommen werden und die Adern bilden sich in aller Regel innerhalb von sechs Monaten nach der Geburt wieder zurück. Übrigens: wer die genetische Veranlagung zu Krampfadern hat, dem kann hier nur bedingt geholfen werden.
Es gibt jedoch einige Warnzeichen, auf die Sie achten sollten, um nicht in eine gefährliche oder gar lebensbedrohliche Situation einer Thrombose zu geraten. Schwangere haben ein etwa vierfach erhöhtes Thromboserisiko. Wenn Ihre Beine schmerzende und geschwollene Rötungen oder Verhärtungen aufweisen, sollten sie in jedem Fall einen Arzt aufsuchen. Auch ein Kribbeln der Beine, besonders abends, wenn Sie zur Ruhe kommen, oder Taubheitsgefühle in den Füßen sind typische Anzeichen einer bestehenden Thrombose. Der Arzt kann anhand verschiedener Diagnoseverfahren eine Thrombose feststellen. Sind beispielsweise die D-Dimere (das sind Abbauprodukte, die bei der Zersetzung von Blutgerinnseln gebildet werden) erhöht, so deutet dies auf eine Thrombose oder aber eine Embolie hin. Auch bei einer Ultraschall Untersuchung kann der Arzt Gefäßverengungen feststellen. Sollten Sie sich große Sorgen machen oder unwohl fühlen gilt immer: Lieber einmal zu viel zum Arzt, als einmal zu wenig.
5 Vorbeugende Maßnahmen gegen Krampfadern in der Schwangerschaft
Wer den ganzen Beschwerden entgegenwirken will, findet hier wertvolle und hilfreiche Tipps. Am besten können Sie einen Ausgleich schaffen, indem Sie sich ausreichend bewegen und Sport treiben. Schwimmen oder Wasserfitness, Radfahren, Joggen und Yoga sind für Schwangere besonders geeignet, auch ein langer Spaziergang oder einfaches Bummeln durch die Stadt kann Wunder bewirken- und Sie zudem schon mal darauf vorbereiten, mit Ihrem Baby die Natur zu erkunden.
Das Hochlagern Ihrer Beine kann ebenfalls Abhilfe verschaffen. Versuchen Sie vor allem nachts Ihre Beine auf ein Kissen zu legen, so hat auch das Blut in Ihren Beinen die Möglichkeit, wieder ein wenig zurückzufließen. Viele Schwangere nutzen dazu ein Stillkissen. Tipp: Auch den Bauch kann man auf dem Stillkissen ablegen, wenn man auf der Seite schläft- das ist besonders entspannend. Gleichzeitig kann das Kissen zwischen den Beinen dazu genutzt werden sie hochzulegen.
Während Sie duschen, lohnt es sich Wechselduschen gegen das Venenleiden zu machen. Dazu lassen Sie abwechselnd heißes (natürlich nur so heiß, dass es angenehm für Sie ist) und kaltes Wasser über Ihre Beine fließen. Durch die Wechselduschen wird die Durchblutung verbessert und die Regulationsmechanismen im Körper werden angeregt. Auch den bekannten Wadenkrämpfen in der Schwangerschaft können sie so effektiv entgegenwirken. Zusätzlich können Sie nach der Dusche Ihre Beine massieren, um die Durchblutung weiter anzuregen.
Versuchen Sie langes stehen oder sitzen zu vermeiden. Sollten Sie aufgrund Ihrer Arbeit langes sitzen nicht umgehen können, so bringen Sie wenigstens Ihre Füße in Bewegung, eventuell können Sie die Beine auch während der Arbeit auf einen Hocker legen. Wege, die sonst gerne gemieden werden, sollten Sie jetzt umso häufiger machen, versuchen sie so oft wie möglich aufzustehen.
Viele Schwangere tragen zur Vorbeugung Kompressionsstrümpfe*, dabei sollte die Klasse eins ausreichend sein. Es gibt zusätzlich zu den „normalen“ Strümpfen auch Strumpfhosen, die den Bauch zur Entlastung etwas stützen. Die Kompressionsstrümpfe gibt es im Fachhandel (auch in Schwarz oder Weiß) und können vom Arzt verschrieben werden. Stützstrümpfe sind sehr eng, daher ist es schwer, sie selbst anzuziehen. Lassen Sie sich noch bei der Anprobe zeigen, wie Sie sich die Strümpfe am besten selbst anziehen. Sie sollten die Strümpfe nach Möglichkeit noch vor dem Aufstehen anziehen, damit das Blut nicht gleich wieder in die Füße fließt.
Zur Vorbeugung und Behandlung von Thrombosen kann zudem auch Heparin angewendet werden. Heparin gibt es entweder als Tabletten, Cremes oder Spritzen (verschreibungspflichtig) – wobei die Cremes eher langsam in die Blutbahn gelangen und die Tabletten und ihr Wirkstoff durch den Darm nur schlecht aufgenommen werden können. Heparin kann während der Schwangerschaft angewendet werden, kann aber, wie auch viele andere Wirkstoffe, zu Nebenwirkungen wie unerwünschten Blutungen oder Blutergüssen und allergischen Reaktionen führen. Bitten Sie hier auf jeden Fall Ihren Arzt um Hilfe.
Fazit und Zusammenfassung
Venenleiden wie Krampfadern oder Wassereinlagerungen treten bei etwa der Hälfte aller schwangeren auf. Grund dafür sind die Schwangerschaftshormone und das größere Blutvolumen. Linderung kann durch viel Bewegung und Sport stattfinden und Ihr Wohlbefinden um einiges verbessern.