Mehr Bewegung im Kinderzimmer für ausgewogenen Schlaf
Bewegung und Schlaf hängen enger miteinander zusammen, als man sich im ersten Moment vorstellen mag. Beide haben außerdem einen entscheidenden Einfluss auf die kindliche Entwicklung. Deshalb möchten wir Ihnen in diesem Beitrag einige Inspirationen geben, wie sie die Bewegungsfreude Ihres Kindes unterstützen und so zu einem gesunden Schlaf verhelfen können!
Bedeutung von Bewegung für die kindliche Entwicklung
Bewegung ist für Kinder ganz besonders wichtig. Noch bevor das Gehirn so weit ausgereift ist, dass das Denken und Analysieren dem Handeln vorausgehen, ist die Bewegung und sinnliche Wahrnehmung der entscheidende Weg für das Kind, seine Umwelt zu begreifen.
Darüber hinaus ist Bewegung auf verschiedenen Ebenen ein entscheidender Faktor in der kindlichen Entwicklung. Auf der körperlichen Ebene wirkt sich Bewegung positiv auf die Reifung von Knochen, Muskeln und Organen aus und führt zu einem erhöhten Stoffwechsel, der entscheidend für die Entwicklung des Gehirns und der kognitiven Fähigkeiten ist. Das Gehirn befindet sich vor allem bis ungefähr zum 12. Lebensjahr noch stark in der Entwicklung. Deshalb ist ein Mangel an Bewegung vor allem in den ersten 12 Jahren besonders zu vermeiden.
Auf sozialer Ebene lernen Kinder beim Spielen miteinander zu Teilen und sich gegenseitig zu helfen. Im gemeinsamen Fantasiespiel werden Rollen erprobt und das Vorstellungsvermögen trainiert. Außerdem erkennt das Kind beim bewegten Spiel seine eigenen Grenzen und entwickelt so ein Verständnis vom Raum und von sich selbst als Individuum.
Zusammenhang von Bewegung und Schlaf
All dieses Lernen und sich Entwickeln ist jedoch nur möglich, wenn das Kind auch genügend schläft, denn im Schlaf können die Erlebnisse des Tages verarbeitet und eingeordnet werden, sodass in Zukunft darauf zurückgegriffen werden kann. Zu beobachten ist dieses Verarbeiten manchmal dadurch, dass kleine Kinder im Schlaf Arme und Beine bewegen. Sie durchleben im Traum dann noch einmal, was sie am Tag erlebt haben, zum Beispiel, wie sie zum ersten Mal in ihr Etagenbett geklettert sind. Neu erlernte Bewegungsabläufe werden so im prozeduralen Gedächtnis gefestigt und können in Zukunft immer einfacher wiederholt werden.
Auf einen ausgewogenen Schlaf wiederum, hat Bewegung einen positiven Einfluss. Viel Bewegung macht ganz einfach müde, der Körper verlangt nach einer Erholungsphase, nachdem er gefordert wurde. Außerdem wirkt sich Bewegung auf die Hormonproduktion aus. Während erhöhter körperlicher Aktivität produziert der Körper vermehrt Serotonin, was uns glücklich und ausgeglichen macht. Das Serotonin kann dann abends in Melatonin umgewandelt werden, wodurch das Einschlafen sehr erleichtert wird.
Schlaf und Bewegung sind also zwei Faktoren, die beide eine entscheidende Rolle in der kindlichen Entwicklung spielen und sich zudem stark gegenseitig beeinflussen. Daher soll es im Folgenden darum gehen, wie die Bewegungslust von Kindern unterstützt werden kann, um eine gesunde Entwicklung, sowie ein ausgewogenes Schlafverhalten sicher zu stellen.
Elterlicher Einfluss auf die Bewegungslust von Kindern
Kinder werden normalerweise mit einem natürlichen Bewegungsdrang geboren. Dieser Bewegungsdrang geht heutzutage leider viel zu schnell verloren, unter anderem, weil die digitale Welt auch die Erlebensspielräume von kleinen Kindern erobert und die physische Bewegung hier und da durch virtuelle Abenteuer ersetzt wird.
Daher ist es umso wichtiger, dass Eltern ihre Kinder zu mehr Bewegung motivieren. Dies ist am leichtesten und effektivsten möglich, indem Sie als positive Beispiele vorangehen. Kinder deren Eltern regelmäßig einen Sportverein besuchen, joggen gehen oder zuhause Yoga machen, sehen viel leichter etwas Reizvolles in sportlicher Betätigung und äußern oft von selbst den Wunsch, einen Sportverein zu besuchen.
Darüber hinaus können gemeinsames „Sport machen“ oder zuhause und im Garten herumtollen und Fangen und Verstecken spielen, super viel Spaß machen und einen starken familiären Zusammenhalt unterstützen.
Bewegungsanimierende Kinderzimmergestaltung
Doch nicht immer ist es Eltern zeitlich oder auch körperlich möglich, gemeinsam mit ihren Kindern aktiv zu sein. Eine andere Möglichkeit, zu mehr Bewegung im Kinderzimmer zu animieren ist jedoch in fast jedem Fall, eine zu Sport und Spiel animierende Gestaltung des Kinderzimmers. Dazu möchten wir Ihnen im Folgenden einige Inspirationen vorstellen:
Hoch- und Etagenbetten
Ein Hoch- oder Etagenbett eröffnet im Kinderzimmer eine zweite Ebene. Dadurch wird einerseits ganz einfach der Raum erweitert, der den Kindern für mehr Bewegung zur Verfügung steht. Außerdem wird der Körper automatisch vielseitig beansprucht, wenn das Bett beklettert oder wieder verlassen wird.
Kuschel- und Tobeecke
Ein kleiner gepolsterter Matratzenbereich kann zum Toben, Turnen und Rangeln oder auch zum Kuscheln, Hörbücher hören und Vorlesen einladen.
Klettergeräte
Ob Kletternetz, Schaukel, Sprossenwand oder Pikler Dreieck für die noch ganz kleinen – mittlerweile gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten, wie einzelne Klettermöglichkeiten im Kinderzimmer angebracht werden können und so zum Auspowern einladen.
Abenteuerbetten
Unter dem Oberbegriff Abenteuerbett verbirgt sich eine Vielfalt an Hoch- und Etagenbetten, die mit verschiedenen Kletterzubehören ausgestattet werden können. So können die zwei kindlichen Grundbedürfnisse nach Bewegung und Schlaf in einem ganz besonderen Bett bedient werden. Tagsüber lässt sich das Abenteuerbett als Piratenschiff oder Urwaldbaum beklettern und erobern, nachts verwandelt es sich in die gemütliche und sichere Höhle, in der das Kind die Erlebnisse des Tages in einem, dank genügend Bewegung, ausgewogenen und erholsamen Schlaf verarbeiten kann.