Barrierefreies Wohnen für Kinder

Barrierefreies Wohnen für Kinder.

Beim Thema barrierefreies Wohnen denkt man sehr schnell an die Bedürfnisse von älteren, von körperlichen Einschränkungen betroffenen Erwachsenen. Oder an jüngere Erwachsene, die ein Handicap haben, aber trotzdem in einer geeigneten Umgebung zu Hause arbeiten können.

Doch auch Kinder können in dieser Hinsicht einen erhöhten Bedarf haben und von einem barrierefrei gestalteten Wohnraum profitieren. In dieser Hinsicht ist natürlich vor allem das Überwinden von Treppen mithilfe eines geeigneten Liftsystems zu nennen.

 

Lifttypen und Kostenübernahme durch die Krankenkasse

Grundsätzlich lassen sich Sitz-, Steh- und Plattformlifte voneinander unterscheiden. Sie werden entweder an einer geraden oder an einer kurvigen Treppe (dann im 90°- beziehungsweise im 180°-Winkel) entlang geführt.

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  • Sitz- und Stehlifte zeichnen sich dabei dadurch aus, dass sie vergleichsweise platzsparend sind. Bei Sitzliften sind entweder feste oder hochklappbare Sitze zu haben; die Sicherheit wird durch Fußstützten, Armlehnen sowie Sicherheitsgurte unterstützt.
  • Plattformlifte dagegen sind vor allem für Rollstuhlfahrer konstruiert. Sie werden meist mithilfe einer speziellen Deckenaufhängung befestigt und basieren auf einer anhebbaren Plattform. Auf diese kann man mit dem Rollstuhl fahren, ihn per Klappschranke sichern und sich anschließend nach oben oder unten fahren lassen.

Unabhängig von der Liftform ist die Kombination aus Treppenlifte Krankenkasse und Kosten eine sehr individuelle. Grundsätzlich ist festzuhalten, dass es einen Pflegekostenzuschuss für wohnumfeldverbessernde Maßnahmen gibt, der auch Kindern zusteht. Grundvoraussetzung ist allerdings, dass ein Pflegegrad vorliegt, der vom medizinischen Dienst festgestellt und von der Pflegeversicherung bestätigt wurde.

Wichtig für den Erhalt dieses Pflegekostenzuschusses und seine Verwendung beim Treppenlift-Einbau (maximal 4.000 € für eine Einzelperson bei Pflegegrad 5) ist allerdings, dass der Antrag für den Lifteinbau unbedingt vor dessen Einbau bei der Kranken- oder Pflegekasse eingegangen sein muss. Und auch, wenn der Antrag bewilligt wird, ist oftmals noch damit zu rechnen, dass nicht die gesamten Kosten übernommen werden.

Ebenfalls gut zu wissen: Der Bundesgerichtshof hat geurteilt, dass ein Treppenlift für Kinder von der Steuer absetzbar ist. Die Basis dafür bietet die Feststellung, dass schwerbehinderte Kinder in der Regel kein eigenes Einkommen haben. Dadurch ist es möglich, den Treppenlift-Erwerb bei den Eltern als außergewöhnliche Belastung einzustufen. Grundlage dafür ist allerdings, dass eine medizinische Notwendigkeit festgestellt wird.

 

Barrierefreies Wohnen für Kinder

Barrierefreies Wohnen für Kinder.

 

Kinder-Treppenlifte müssen mehr können als die für Erwachsene

Treppenlift ist Treppenlift ist Treppenlift. Könnte man denken –  dem ist aber nicht so. Treppenlifte, die sich für Kinder eignen, zeichnen sich nämlich durch eine ausgeprägte Flexibilität aus. Bei ihnen lassen sich sowohl die Lehnen ausziehen als auch die Sitzflächen in der Höhe verstellen. Das hat den Vorteil, dass sie quasi mitwachsen und sich somit der zunehmenden Körpergröße der Kinder anpassen. Zusätzlicher Vorteil: Auf diese Weise kann nicht nur das jeweilige Kind den Lift benutzen – er kommt auch für andere Nutzer mit abweichender Körpergröße infrage.

Trotzdem gilt beim Kinder-Treppenlift, dass ein gewisses Können bei der Bedienung gefragt ist. Aus diesem Grund sollten ihn speziell jüngere Kinder nicht alleine und ohne Aufsicht bedienen. Um dies zu vermeiden, leistet beispielsweise eine Kindersicherung mithilfe eines Schlüssels gute Dienste. Es lohnt sich also, bei Treppenliften für Kinder noch genauer hinzuschauen als bei den Modellen für Erwachsene und in jedem Fall auf eine Zertifizierung wie das GS-Zeichen zu achten.

 

Darum profitieren Kinder von einer barrierefreien Umgebung

Es ist erwiesen, dass Bewegung in der Wohnung für Kinder sehr wichtig ist. Beispielsweise, wenn es um einen tiefen Schlaf und eine ausreichende Auslastung geht. Dieses Bedürfnis ist sowohl bei Kindern mit als auch ohne Handicap ausgeprägt, wobei letztere ein wenig zusätzliche Unterstützung brauchen.

Dabei darf die Unterstützung aber nicht darin bestehen, dass ihnen alle Aufgaben abgenommen werden. Stattdessen ermöglicht es ihnen eine barrierearme Umgebung, bestimmte Alltagstätigkeiten selbstständig auszuführen und dadurch eigenständiger zu werden.

So kann sich auch ein Kind im Rollstuhl effektiv und mit Vergnügen ums Kochen kümmern, wenn die Küchenarbeitsfläche unterfahrbar und auf seine passende Größe einstellbar ist. Zudem ist die Körperpflege ist dank einer ebenerdigen Dusche, einer Badewanne mit Tür oder einer ähnlich cleveren Gestaltung oftmals kein Problem.

Es zeigt sich also, dass das Auflösen von Herausforderungen bei der Wohn- und Arbeitsraumgestaltung im Sinne des Inclusive Designs eine schlaue Idee darstellt. Denn was im ersten Moment vielleicht bei der Einrichtung nach etwas mehr Aufwand aussieht, lohnt sich auf die Dauer. Sei es, dass sich das Kind selbst unbefangener in seinem Wohnraum bewegen kann. Oder dass die Pflege durch den Zugewinn an Mobilität des zu pflegenden Kindes deutlich vereinfacht wird.

 


Bildnachweise

Titelbild: Von andreaobzerova

Beitragsbild: Von andreaobzerova

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