Patenschaft mit und ohne Taufe
Was ist eine Patenschaft?
Bei einer Patenschaft übernimmt der Pate Verantwortungen gegenüber einem Menschen auf bestimmte Zeit. Außer, dass es mit einem Beziehungsverhältnis einhergeht, bietet der Pate Hilfe an, kann unterstützend zur Seite stehen und auch seinem Schutzbefohlenen verschiedene Sachen beibringen. Doch kann eine Patenschaft auch außerhalb einer Kirche angenommen werden? Oder müssen die beiden Hand in Hand gehen?
Patenschaft und Kirche
Wenn man über eine Patenschaft im Rahmen einer Kirche spricht, so meint man meistens die Taufpatenschaft. In der evangelischen und katholische Kirche ist es so, dass man die Taufe als gemeinschaftliches Sakrament der Christen sieht und dadurch in die Kirche aufgenommen wird. Außerdem soll dadurch dem Menschen der Segen und die Liebe von Gott zugesprochen werden. Bei dieser Taufe also, suchen sich die Eltern eine Person aus, die ihnen nahe am Herzen liegt. Diese wird dann der Taufpate, begleitet das Kind bei seiner Taufe und auch darüber hinaus.
Die Aufgaben der Taufpaten
– Zeugen – Die Taufpaten sind die Zeugen dafür, dass das Tauf-Sakrament erhalten wurde.
– Rituale – Neben dem Anzünden der Taufkerze, sind auch die Fürbitte oder der Taufspruch Sachen, die in die Verantwortung der Taufpaten fallen.
– Sicherheit – Sollten die Eltern versterben verpflichten sich die Taufpaten, das Kind in ihre Familie aufzunehmen.
– Vertrauen – Die Taufpaten sollten dem Kind nicht nur mit Rat und Tat zur Seite stehen, sondern auch einen vertrauensvollen Umgang mit ihm haben.
– Christlicher Erziehung – Außer, dass die Taufpaten eine gewisse Vorbildfunktion haben, sollen sie auch den Patentkindern eine Anleitung für den christlichen Lebenswandel bieten und für ihr Schützling beten.
– Unterstützung – Nicht nur dem Kind gegenüber übernehmen die Taufpaten Verantwortung. Auch die Eltern sollten sich auf sie verlassen können und notfalls emotional unter die Arme greifen.
– Geschenke – Die Paten sind neben den Eltern und Großeltern die Menschen, die dem Kind zu Festen wie z.B. seinem Geburtstag ein Geschenk überreichen.
Es gilt als eine Ehre, als Taufpate zu fungieren, denn das heißt, dass die Eltern des Kindes einem Vertrauen und Wertschätzung entgegen bringen. Während bei den Katholiken die Patenschaft für immer ist, endet sie bei den Evangelischen offiziell mit der Konfirmation. Doch das ist nicht der einzige Unterschied zwischen den beiden Kirchen:
Katholische Taufpaten müssen Mitglieder der katholische Kirche und mindestens 16 Jahre alt sein. Außerdem müssen sie selber schon gefirmt und auch sonst dieser Aufgabe gewachsen sein.
Evangelische Taufpaten hingegen müssen Mitglieder einer christlichen Kirche und mindestens 14 Jahre alt. Sie müssen auch selbst entweder konfirmiert oder als Jugendliche getauft worden sein. Außerdem sollte sie wirklich für diese Aufgebe bereit sein.
Dokumentation einer Taufpatenschaft
Als Erstes wird im Gemeindebüro eine Patenschaftsgenehmigung ausgestellt. Außerdem wird die Patenschaft im Familienbuch eingetragen und eine Patenurkunde ausgehändigt.
Patenschaft außerhalb der Kirche
Sollte man den oben beschriebenen Anforderungen nicht entsprechen, z.B. nicht getauft sein oder keiner Kirche angehören, kann die Taufpatenschaft nicht übernommen werden. Will man also einen nicht konfessionellen Paten nehmen, wird die Patenschaft nirgendwo eingetragen und wird inoffiziell innerhalb der Familie angenommen. Eine andere Möglichkeit ist, dass man mehrere Paten nimmt, unter denen einer eben Mitglied der Kirche sein muss und eingetragen werden kann, der andere aber dennoch die Taufprozedur begleiten darf.
Rechtsgrundlage einer (nicht) kirchlichen Patenschaft
Ob die Patenschaft im Zusammenhang mit einer Taufe festgelegt wird oder nicht, kann nur die Vormundschaft, falls die Eltern versterben, rechtlich eingetragen werden. Dies sollte man aber auch ins Testament schreiben, (Tauf-)Pate sein allein genügt dafür nicht. Und sogar das Testament ist keine 100 prozentige Sicherheit und muss nicht zwangsläufig vom Jugendamt akzeptiert werden. Es ist also am Besten, wenn man so einen Wunsch hat, einen Anwalt hinzu zuziehen.
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Sonstige Patenschaften für Kinder
1.) Öffentliche Wohlfahrtsverbände
Diese Institution bietet an, ein örtlicher Pate zu werden. Das heißt, dass man für eine Familie aus der Nachbarschaft oder aus dem Ort unterstützend da ist, Zeit mit ihnen verbringt und einfach ehrenamtlich zur Seite steht.
2.) Patenschaft in armen Ländern
Man kann auch als Pate für Kinder aus Asien, Afrika und Lateinamerika tätig sein, indem man hilft, ihnen eine bessere Zukunft zu bieten, aber auch die momentane Lebenssituation verbessert. Darunter fallen wichtige Sachen, wie Medizin, gesundes Essen, sauberes Wasser zum Trinken und natürlich auch die zwischenmenschliche Beziehung.
Patenschaften für Tiere
1.) Tierpark
Man kann Pate für ein Tier aus dem Tierpark oder Zoo werden. Meistens schließt man dafür einen Vertrag ab, indem man sich verpflichtet, jeden Monate eine bestimmte Summe zu überweisen. Wie hoch dieser Betrag ist, hängt von Tierart und Zoo ab. Meistens wird diese Patenschaft für ein Jahr übernommen, kann aber nach Ablauf dieser Frist verlängert werden.
2.) Tierheim
Man kann auch Pate für Tier aus dem Tierheim werden. Es gibt Tiere, die dort bleiben müssen, weil sie ein auffälliges Verhalten haben, an einer Krankheit leiden oder einfach schon zu alt für einen Wechsel sind. Außer der finanziellen Unterstützung ist es hier vor allem auch wichtig, Zeit mit den Tieren zu verbringen und eine Beziehung aufzubauen
Nachdem nun ein Überblick über verschieden Patenschaften geboten wurde, können Sie sich das in Ruhe durch den Kopf gehen lassen. Es bleibt zu hoffen, dass alle Schützlinge einen geeigneten Paten finden.
Kann eine Patenschaft auch ohne Taufe stattfinden? Was sind die Unterschiede?
Patenschaft ist für viele die Gelegenheit, einer anderen Person oder einer Familie einen besonderen Segen zu geben – egal ob durch eine Taufe oder auf andere Weise. Es ist eine Beziehung, die auf Liebe, Verantwortung und Unterstützung für das Patenkind basiert.
Wenn jemand in einer Kirche getauft wird, ist ein Pate normalerweise Teil dessen. Der Pate kann an der Taufzeremonie teilnehmen und das Kind taufen. Der Pate unterstützt und führt das Kind durch den christlichen Glauben und erinnert sich an seine Verantwortung, das Kind in seinem Glauben und auf einem positiven Weg der Ganzheit zu unterstützen.
Eine Patenschaft kann jedoch auch unabhängig von einer Taufe geschehen. Es ist ein freier Willensakt zwischen zwei Personen. In einer solchen Beziehung kann der Pate eine Vormundschaftsrolle übernehmen, eine emotionale Unterstützung bieten, ein Vorbild und Berater des Patenkindes sein, aber auch körperliche Unterstützung leisten, sowie Rat und moralische Unterstützung anbieten.
Jeder kann ein Pate sein und das Patenkind kann eines jeden Alters sein. Egal ob es nun eine Taufe, eine Patenschaft mit Taufe oder eine Patenschaft ohne Taufe ist, die emotionalen, spirituellen und moralischen Bindungen sind immer die gleichen. Sie können ein gegenseitiger Segen und Anleitung für ein Leben in Liebe, Einsicht, Glauben und Verantwortung sein.