Stillen und Milch abpumpen: So fütterst du mit der Flasche zu
Es gibt viele Gründe für das Zufüttern mit der Flasche bei Babys, die gestillt werden. Dabei kann nicht nur Babymilch, sondern auch Muttermilch mit der Flasche zugefüttert werden. Ganz gleich ob du zufüttern möchtest, um auch andere Familienmitglieder beim Füttern einzubeziehen, oder du aufgrund anderer Verpflichtungen nicht immer stillen kannst – hier erfährst du, wie du am besten zufüttern kannst und findest Tipps für die Muttermilch-Aufbewahrung.
Das erfährst du hier:
- Zufüttern mit Flasche: So funktioniert’s
- Muttermilch abpumpen und aufbewahren
- Fazit: Stillen und Muttermilch mit der Flasche zufüttern
Zufüttern mit Flasche: So funktioniert’s
Wer das Baby stillen und gleichzeitig mit der Flasche Muttermilch zufüttern möchte, sollte am besten zuerst mit dem Stillen beginnen, damit sich das Baby an das Saugen an der Brust gewöhnt. Im Idealfall sollte erst mit der Zufütterung mit Flasche begonnen werden, sobald sich das Baby ans Stillen gewöhnt hat, sonst kann es unter Umständen zu einer sogenannten Abstillspirale kommen. Dabei beginnt das Kind, die Brust zu verweigern und lässt sich nur noch mit Flasche füttern.
Sollte das Zufüttern jedoch gleich nötig sein, weil zum Beispiel der Milchfluss zu schwach ist, gibt es auch moderne Flaschen mit speziellen Saugern, die dem Baby dasselbe Trinkgefühl wie an der Brust geben. Somit fällt das Risiko von Saugschwierigkeiten weg, und das Kind kann sich an das Saugen der Brust gewöhnen.1
Sobald der Stillvorgang etabliert ist, kann mit der Zufütterung der Muttermilch in der Flasche begonnen werden. Wer zum Beispiel tagsüber arbeitet, kann morgens und abends normal stillen und untertags kann das Baby mit der abgepumpten Muttermilch von anderen Familienmitgliedern oder Betreuer:innen mit der Flasche gefüttert werden.
Muttermilch abpumpen und aufbewahren
Es gibt verschiedene Arten, Muttermilch abzupumpen. Du kannst die Brustmilch mit der Hand ausstreichen, oder eine Milchpumpe verwenden.
Nimm dir etwas Zeit, wenn du das erste Mal Muttermilch abpumpst. Warme Kompressen, oder eine Massage mit Stillöl können den Milchfluss zusätzlich fördern. Wenn du Stillen und Abpumpen kombinieren möchtest, empfiehlt es sich ca. 20 bis 30 ml zwischen den Stillmahlzeiten abzupumpen. Am besten funktioniert das Abpumpen, wenn man regelmäßig jeden Tag zur gleichen Zeit pumpt.
Wichtig ist dabei ein hygienischer Umgang mit der Muttermilch, damit die Qualität erhalten bleibt. Hier findest du einige Tipps für die Muttermilch-Aufbewahrung:
- Die Muttermilch sollte gleich nach dem Abpumpen in einem sauberen Behälter abgefüllt werden.
- Stelle die Muttermilch gleich nach dem Abpumpen in den im Kühlschrank oder friere sie ein.
- Muttermilch, die im Kühlschrank aufbewahrt wird, sollte im hintersten Bereich abgestellt werden, wo es am kühlsten ist.
- Eingefrorene Milch sollte schonend aufgetaut und darf nicht wieder eingefroren werden.
- Wenn kein Kühlschrank zur Verfügung steht, sollte die Milch gleich verfüttert werden und ist nur ca. sechs bis acht Stunden haltbar2.
- Muttermilch aus dem Kühlschrank sollte am besten im Wasserbad oder mit einem Flaschenwärmer aufgewärmt werden. Die Verwendung einer Mikrowelle empfiehlt sich nicht, da diese die Milch nicht gleichmäßig erhitzt. So kann diese an manchen Stellen sehr heiß werden, an denen sich das Baby beim Trinken verbrennen könnte.
- Ganz genaue Details rund um Haltbarkeit, geeignete Temperaturen und richtige Aufbewahrung von Muttermilch findest du hier.
Wenn du regelmäßig Milch abpumpst, kannst du einen kleinen Vorrat anlegen, damit auch immer genügend Muttermilch vorhanden ist, wenn du mal nicht in der Nähe bist. Und keine Sorge, wenn es mit dem Abpumpen am Anfang vielleicht nicht gleich klappt – versuche, dich zu entspannen und probiere es einfach später wieder.
Fazit: Stillen und Muttermilch mit der Flasche zufüttern
Abgepumpte Muttermilch mit der Flasche zuzufüttern, kann in vielerlei Situationen eine hilfreiche Option sein. Es ermöglicht dem stillenden Elternteil viel mehr Unabhängigkeit und Flexibilität im Alltag. Gleichzeitig kann es auch anderen Familienmitgliedern die wertvolle Gelegenheit geben, durch das Füttern eine enge Bindung mit dem Baby aufzubauen.
Am wichtigsten ist es, auf das eigene Bauchgefühl zu hören und sich für die Methode zu entscheiden, mit der du am besten klarkommst und dich am wohlsten fühlst. Wenn du ruhig und entspannt bist, überträgt sich dieses Wohlgefühl auch auf dein Baby.
Quellen:
1 https://www.still-lexikon.de/teilstillen/
2 https://www.kindergesundheit-info.de/themen/ernaehrung/alltagstipps/stillen/hygiene-bei-muttermilch/
Bilderquellen:
https://www.pexels.com/photo/woman-carrying-her-baby-and-working-on-a-laptop-4079281/
https://www.pexels.com/photo/a-man-sitting-on-sofa-while-feeding-a-toddler-6322175/