Doppelmoral als Stiefeltern

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Good Morning America spielte letzten Freitag, den 3. April, ein interessantes Segment bei „Mom vs Stepmom“. Die Idee entzündete sich, nachdem ein bekanntes Model, Gisele Bündchen, einen unschuldigen Kommentar über ihre Gefühle für ihre Stiefkinder abgegeben hatte. Sie erklärte lediglich, dass sie sie zu 100 % für sich betrachte. Warum sollte sie nicht so fühlen? Warum sollte sie sich nicht so fühlen? Immerhin sie Ost mit ihrem leiblichen Vater verheiratet. Haben wir nicht alle gelernt, dass wir nicht nur die Person, mit der wir verheiratet sind, lieben sollten, sondern auch ihre gesamte Familie? Dazu gehören natürlich auch Kinder. Eine Ausnahme bilden jedoch Schwiegereltern – insbesondere die Schwiegermutter. Es scheint normal, sie nicht zu mögen – oder zumindest nicht gut mit ihnen auszukommen.

Scheidung scheint auch OK zu sein. Oh sicher, uns wurde gesagt, wir sollten nur einmal heiraten, nur die Person heiraten, in die wir verliebt sind, diese Person niemals betrügen und uns niemals scheiden lassen. Die Scheidungsrate für erste Ehen liegt jedoch bei 50%. Die Scheidungsrate liegt bei Folgeehen bei 66 %, bei Ehen mit Kindern (Familien) sogar noch höher. Das heißt, wenn das Paar überhaupt wieder heiraten möchte. Viele Paare entscheiden sich stattdessen dafür, zusammenzuleben (zusammen zu leben/ins Bett zu gehen), weil sie sich nicht wieder scheiden lassen *wollen*. Beim ersten Mal war es so schmerzhaft, dass sie sich fragen, warum sie es ein zweites Mal tun sollten.

Diese Sätze selbst spiegeln einen Widerspruch in den sogenannten Familienwerten unserer Gesellschaft wider. Einerseits treten wir für die Bedeutung von Familienwerten ein, zusammenbleiben, alle lieben, alle gleich behandeln und so weiter und so weiter. Auf der anderen Seite haben wir diese Scheidungs-/Trennungsraten jedoch als Tatsache akzeptiert und dass sie sich wahrscheinlich nicht ändern werden. In der Tat, jemand hat mir letzte Woche DAS gesagt – nicht damit zu rechnen, dass die Scheidungsrate sinkt. NIEMALS!! Wir haben also die Tatsache akzeptiert, dass die Trennung/Scheidung stattfindet, und ihre Gründe, einschließlich Untreue.

Die Dynamik von Patchworkfamilien ist daher die Verkörperung widersprüchlicher Familienwerte, und der Stiefelternteil ist das größte Opfer von Doppelmoral. Wir glauben alle, dass wir lieben *können*, wen wir wollen – und dass Liebe ewig *kann*, wenn wir uns nur genug anstrengen. Dank Filmen wie Yours Mine und Ours glauben wir alle, dass auch wir eine Patchwork-Familie sein können und alle glücklich bis ans Ende ihrer Tage leben werden. Aber jeder, der in einer Patchworkfamilie war, weiß, dass das nicht der Fall ist. Die Realität ist, dass Stiefeltern und Stiefkinder sich nicht automatisch oder sofort lieben, nur weil die Erwachsenen in der Familie wieder heiraten. Tatsächlich kommt in vielen Patchwork-Familien (Pastetchenfamilien) die Liebe erst viele Jahre später. In anderen Patchworkfamilien kommt die Liebe NIE. Dies ist einer der Gründe, warum die Scheidungsrate von Patchworkfamilien so viel höher ist als die von biologischen/traditionellen Familien.

Wir wählen nicht aus, wen wir lieben. Außerdem können wir keine andere Person wie uns machen. Wir entscheiden, wie wir Menschen behandeln. Wir sollten uns IMMER dafür entscheiden, Menschen fair, höflich und mit Respekt zu behandeln, was in Patchworkfamilien besonders wichtig ist. Stiefeltern oder Stiefkinder sofort nicht zu mögen ist in Ordnung, solange du sie richtig behandelst.

Patchworkfamilien sind ein gutes Beispiel. Wir erwarten, dass der Stiefelternteil die leiblichen Kinder bei der Heirat mit ihrem leiblichen Elternteil automatisch liebt; Dennoch halten wir Kinder nicht auf der gleichen Ebene, weil sie „Kinder“ sind. Wenn die Kinder dann versuchen, die Ehe zu beenden, weil sie nicht glücklich sind, einen anderen Elternteil zu haben, wird erwartet, dass der Stiefelternteil die stärkere Person ist und nicht frustriert oder verärgert ist. Viele Eltern schweben um Kinder herum in der Hoffnung, sie glücklich zu machen, ohne zu verstehen, dass das Einzige, was Kinder wollen, ist, dass ihre leiblichen Eltern wieder zusammenkommen, was in 99 % der Fälle nicht möglich ist. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Patchworkfamilien verstehen, wie die neue Gewerkschaft als eine Patchworkfamilie funktionieren kann.

Dann gibt es die andere Seite der Doppelmoral, wie im Fall von Gisele Bündchen. Sie hat jene Familienwerte verinnerlicht, für die sich die Great Society im Laufe der Jahre eingesetzt hat. Sie hatte die Botschaft verinnerlicht und sich zu Herzen genommen. Sie beabsichtigt und erwartet, so gut wie die leibliche Mutter ihrer Stiefkinder zu sein. Mit jedem Knochen ihres Körpers glaubt sie, dass sie die Kinder ihres Mannes wie ihre eigenen lieben und sie behandeln wird, als würde sie ihre eigenen Kinder behandeln. In diesem Sinne betrachtet sie sie zu 100% als ihre eigenen. Die Kehrseite ist jedoch die einfache Tatsache, dass sie nicht seine Kinder sind. Egal, was sie bis zu ihrem Tod tut … selbst wenn sie sich tief mit ihnen verbindet, wird sie niemals eine biologische Bindung zu ihnen haben. Sie kann ihre Mutter niemals ersetzen. Sie weiß, dass sie es auch nicht kann und hat nicht damit gerechnet, ihre Mutter zu ersetzen; dennoch glaubt sie, dass sie alles für sie sein kann, was ihre Mutter sein kann. In der Tat kann sie – alles andere als das Maß und die Qualität der Liebe (Bindung), die nur zwischen einer Mutter und ihrem leiblichen Kind besteht.

Der andere Faktor, der nicht berücksichtigt wurde – und nicht allgemein bekannt oder verstanden wurde – ist, was die Stiefkinder wirklich von ihrer neuen Stiefmutter, der neuen Familie, der neuen Umgebung (Nachbarschaft, Haus, Freunde usw.) denken. Die Gefühle der leiblichen Mutter sind ebenfalls nicht bekannt oder verstanden. Viele, viele Frauen finden es schwierig, ihren Ex-Ehepartner mit einer neuen Frau zu sehen. Dies ist besonders schwierig, wenn die neue Frau (von der Ex-Frau) als hübscher, jünger, bekannter oder glamouröser wahrgenommen wird. Noch schwieriger kann es werden, wenn sie – Gott bewahre – „die andere Frau“ war, während der leibliche Vater noch verheiratet war. Frauen können mehr als Männer in Bezug auf diese Eigenschaften an sich sehr unsicher sein. Wenn sie ihren Ex mit einer neuen Frau sehen, die diese Eigenschaften hat, kommen ihre Unsicherheiten zum Vorschein. In den Köpfen vieler dieser Ex-Frauen ist, dass er mit ihr Schluss gemacht hat, weil sie nicht hübsch genug war, zu dick, zu dünn, zu altmodisch, nicht glamourös genug, … Sie sehen das Bild. In Wirklichkeit haben diese Gründe normalerweise nichts mit den Gründen für die anfängliche Trennung zu tun. Plötzlich sind Dinge, die vorher kein Problem zu sein schienen, jetzt ein Problem für die Ex-Frau. Das bringt die Schwiegermutter von Anfang an in eine prekäre Lage. Es ist ein langer, beschwerlicher Weg, der sie, gelinde gesagt, oft überrascht.

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