Fotografieren lernen für Kinder: Wenn Kinder fotografieren wollen
Fotografieren lernen für Kinder – Kinder, wenn sie noch klein sind, ahmen gerne ihre Eltern nach. Ob beim Autofahren oder Fußballschauen imitieren die Kleinen das Verhalten der Großen. Und wenn der Papa mal das Auto wäscht, gehen sie ihm gerne mit dem nassen Schwamm zur Hand. Und will sich der Papa mal mit der Kamera auf Fotopirsch begeben, wird der Nachwuchs ihm gerne folgen und ab und zu durch das Okular oder auf den Bildschirm schauen wollen bis er/sie irgendwann einmal sagt: „Papa, ich will auch eine Kamera haben. Ich will auch fotografieren.“ Wie soll man nun mit dem Wunsch des Kindes umgehen? Und vor allem: Wann ist denn ein Kind überhaupt soweit, dass man ihm eine „richtige“ Kamera in die Hand geben kann?
Kinder lernen intuitiv die Digitalkamera zu bedienen
So einfach lässt sich die Frage nicht beantworten. Auf jeden Fall sollte man den Wunsch des Kindes nicht einfach ignorieren. Kinder sind nicht zu unterschätzen. Gerade in jungen Jahren lernen sie leichter und nehmen Neues schneller auf. Durch ihre spielerische und unbekümmerte Herangehensweise an neue Dinge knacken sie so manches „technisches Rätsel“ ganz intuitiv, wozu der ein oder andere Erwachsene das Studium eines 200 Seiten starken Bedienungshandbuchs bedarf. Kinder haben keine Vorbehalte und keine Berührungsängste mit der Technik und erleben die Digitalkamera, wie viele andere technische Geräte, von Anfang an als ein normales alltägliches Ding, mit dem man etwas (Kreatives) machen kann.
Spaß am Fotografieren steht im Vordergrund
Dennoch sollten sich Eltern, bevor sie ihren Kindern eine Kamera in die Hand geben, sich mit der Frage beschäftigen: Ist das Kind überhaupt in der Lage mit der Kamera umzugehen und zu fotografieren und möchte es Fotografieren lernen für Kinder?
Zwar geht es nicht darum, dass das Kind die Kamera vollständig beherrscht und mit all ihren Programmen und Möglichkeiten, die sie bietet, umgehen kann. Dies können nicht einmal die meisten Erwachsenen. Im Vordergrund steht vielmehr, dass das Kind Spaß am Fotografieren hat. Alles andere kommt von selbst, wenn sich das Kind für das Fotografieren begeistern kann.
Fotografieren lernen für Kinder: Die Feinmotorik muss bei den Kindern entwickelt sein
Doch sollten die Eltern zuvor folgende Überlegungen anstellen: Sind die motorischen Fähigkeiten des Kindes bereits so weit entwickelt, dass es die Kamera greifen und festhalten kann? Ist es in der Lage mit den Fingern die kleinen Knöpfe zu drücken, vor allem den Auslöser zu betätigen?
Kleine Kinder entwickeln erst nach und nach ihre Feinmotorik. Besonders gut kann man diese Entwicklung erkennen, wenn Kinder malen und schreiben. Manche Kinder entwickeln die Fähigkeit den Stift richtig zu greifen und zu schreiben ziemlich schnell, manche haben noch mit sechs Jahren ihre Schwierigkeiten damit. Und so verhält es sich auch mit dem Festhalten der Kamera und dem Drücken der Knöpfe. Daher ist es ratsam mal dem Kind eine Kamera probeweise in die Hand zu geben und zu beobachten, wie es mit ihr umgeht. Kann es die Kamera längere Zeit halten? Kann der Auslöser gedrückt werden et cetera?
Der Umgang mit der Kamera ist ein weiteres Kriterium
Genau so entscheidend wie die motorischen Fähigkeiten des Kindes, ist die Frage, wie es mit seinen Sachen umgeht. Passt es auf neue, eventuell empfindliche Gegenstände auf? Verwahrt es die Sachen? Geht es pfleglich damit um? Eine Kamera sieht zwar kompakt und robust aus, dennoch verzeiht sie einem so manchen Sturz nicht so einfach und hat meist eine teurere Reparatur zur Folge, die oft den Gebrauchtwert (Zeitwert) übersteigt. Auch wenn die Digitalkamera alt ist oder günstig war, wäre es schade, wenn sie nach dem ersten oder zweiten Einsatz nicht mehr zu verwenden wäre. Dies ist weder im Interesse des Kindes, noch der Eltern, die mit Sicherheit sauer reagieren werden.
Vielfach wird auch die Frage gestellt, ob das Kind nicht das Lesen bereits beherrschen sollte. Zwar ist dies von Vorteil, aber kein Muss. Zunächst wird das Kind ohnehin im Automatik-Modus der Kamera fotografieren. Außerdem sind die heutigen Kameras mit Piktogrammen versehen, die man, und auch Kinder, intuitiv versteht. Und wenn das Kind das ein oder andere Zeichen nicht kennt, kann man es ihm kurz erklären.
Foto-Exkursion mit Kinder – Ausflug in Wald und Zoo
Und wenn man zur Überzeugung gelangt ist, dass dem Kind grundsätzlich ein Umgang mit der Kamera zugetraut werden kann und auch eine Kamera für das Kind zur Verfügung steht (vielleicht auch die alte Kamera, die im Schrank ihr Dasein fristet), sollte man einen Ausflug planen, bei dem das Kind sich richtig mit der Kamera austoben kann. Es eignen sich hierbei Spaziergänge auf Wanderwegen, Wäldern, im Zoo und so weiter. Bei so einer Exkursion ist viel Zeit einzuplanen und vor allem Geduld. Das Kind wird ständig stehen bleiben und durch das Okular oder auf den Bildschirm schauen. Und es wird alles aufnehmen, was ihm vor die Linse kommt.
Und bevor man los marschiert, sollte man dem Kind die Schlaufe der Kamera um das Handgelenk binden, rein vorsorglich für den Fall, dass die Kamera aus der Hand rutschen sollte. Außerdem muss man sich vergewissern, dass die Kamera auf Automatik steht. Technische Erklärungen zur Handhabung der Kamera können unterbleiben. Es reicht vollkommen, wenn man dem Kind zeigt, wo man die Kamera ein- und ausschaltet, wo der Auslöser ist und wie man den Zoom betätigt, sprich die Sachen näher heran holt und weiter weg schiebt.
Fotos und Kinder – Spielerisch entstehen interessante Bilder
Wichtig ist, dass beim Fotografieren lernen für Kinder dein Kind die eigenen Erfahrungen mit der Kamera sammelt. Es sollte all das Fotografieren können, was es will. Und wenn das Kind Fragen hat, wird es diese dann stellen, wenn sie auftauchen. Nach einiger Zeit wird es sich auch spielerisch mit den Knöpfen vertraut machen. Und wenn das Kind mal aus Versehen auf die Löschtaste kommt, ist dies auch kein Weltuntergang.
Nach der Exkursion sollte man auf jeden Fall die Bilder auf einem großen Bildschirm oder Fernseher betrachten. Das ist der krönende Abschluss der gemeinsamen Foto-Exkursion. Dabei wird das Kind ganz stolz seine Bilder kommentieren. Spätestens hier merken die Eltern und andere geladene Zuschauer wie beispielsweise Oma und Opa wie begeistert das Kind bei der Sache ist. Und unter den Bildern werden mit Sicherheit auch einige interessante Sichtweisen und Eindrücke sein.